Wiedersehen mit dem Top-Dienstleister von der Saar

 

Mehr Transaktionspost, mehr Pakete und Päckchen: Die Reha in Saarbrücken nutzt die modernen Outputtrends.

In zwölf Jahren sind die Postmaster-Reporter schon mächtig herumgekommen in der Post- und Dokumentenwelt. Da freut man sich, wenn Gelegenheit besteht, wieder einmal bei alten Bekannten vorbeizuschauen und zu erfahren, was sich inzwischen so getan hat. Schon im Frühjahr 2007 waren wir zu Gast im „MarketingCenter“ der reha gmbh, Werkstatt für behinderte Menschen, und bei deren Geschäftsführer Klaus Vogt. Jetzt hat er uns gezeigt, wie sich die Zeiten auch an der Saar geändert haben.

Einiges ist uns wohl bekannt und hat sich nicht verändert: Nach wie vor ist die Reha der größte Outputdienstleister im Saarland, ebenso der größte Kunde im Briefzentrum 66 der Deutschen Post AG, und die beiden Müller-Kuvertierstraßen, damals der Grund unseres Besuchs, sind immer noch im Einsatz. „Für den neuen Rekord kommt der Postmaster ein paar Tage zu früh“, erzählt Klaus Vogt, „aber wenn Ihr April-Heft mit dem neuen Bericht über unsere Firma erscheint, dann haben die beiden Maschinen 90 Millionen Kuvertierungen auf der Uhr. Und die schaffen bestimmt noch einmal so viel.“ 2007 waren die beiden Anlagen mit jeweils drei Beilagenstationen insbesondere deshalb angeschafft worden, weil deren modularer Aufbau die Erweiterung und die Konfiguration für den einzelnen Job ganz einfach möglich macht. Die Herauslösbarkeit einzelner Komponenten bringt aber auch für den Langzeitbetrieb große Vorteile. Vogt: „Wir können zum Beispiel die Wartung der Maschinen komponentenweise durchführen lassen. So ist der Output immer betriebsbereit, und es sind keine Pausen oder große Wochenendeinsätze erforderlich.“ Bei den durchgängig guten Erfahrungen mit den Maschinen und dem Müller-Vertriebs und Servicepartner, der Holzer Gmbh aus dem benachbarten Schiffweiler, wurden mittlerweile Wünsche nach höherer Formatflexibilität wach. Dazu später mehr.

 

Profi-Dienstleistungen von Menschen mit besonderen Voraussetzungen

Der Betrieb als professionelles Outputzentrum und zugleich Werkstatt für behinderte Menschen bietet für alle Beteiligten eine Menge Vorteile: Zum einen gibt es hier perfekte Dienstleistungen zum Thema Marketing- und Transaktionspost; gleichzeitig wird hier für Menschen mit besonderen Voraussetzungen eine sinnvolle Arbeit geboten. Dafür muss den Kunden auch nur ein verringerter Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent berechnet werden; außerdem können Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit der Reha ihrer Pflicht, einen bestimmten Prozentsatz behinderter Mitarbeiter zu beschäftigen, auf diesem Weg nachkommen, statt dafür eine gesetzliche Ausgleichsabgabe zu zahlen. Hinzu kommt die Fähigkeit des Unternehmens, ständig neue Arbeitsfelder zu entwickeln, zum Beispiel bei der Produktion von Sendungen jenseits von Brief und Mailing. Die Reha beschäftigt im Output- und Lettershop-Bereich fast 200 körperbehinderte Menschen und ist gleichzeitig das professionelle Zentrum für die Produktion von Marketing- und Transaktionspost an der Saar. Dabei hat sich in den letzten Jahren das Tätigkeitsprofil ebenso verändert wie die ganze Branche. „Wir sind über die Jahre kontinuierlich gewachsen und haben auch unsere Spitzenposition gehalten“, erzählt Vogt. „Dabei hat sich die Struktur der Aufgaben erheblich verändert. Die Produktion von Mailings, früher unser Stammprodukt, macht heute weniger als ein Drittel unseres Outputs aus. 70 Prozent der produzierten Briefsendungen sind Rechnungen, Geschäftspost und Kontoauszüge.“

 

Qualität und Sicherheit für grosse und
kleine Transaktionspost-Jobs

20 Millionen Briefe werden jedes Jahr aus den modernen Hallen verschickt, wo früher im Saarbrücker Vorort Burbach eines der großen Stahlwerke des Landes stand. 14 Millionen davon sind Briefe und Abrechnungen, viele von kommunalen und überregionalen Energieversorgungsunternehmen sowie Entsorgern. Größter Kunde ist aber das Kreditkarten-Abrechnungssystem der Sparkassen, für die täglich bis zu 150 000 Kontoauszüge und Abrechnungen erstellt und verschickt werden. Bei höchster Datensicherheit werden die meisten Transaktionsdokumente auf zwei Océ-Rollenlaserdruckmaschinen erstellt und direkt anschließend zu A4-Blättern verarbeitet. So kann mit der Postverarbeitung größerer Jobs direkt begonnen werden, während der Druckvorgang noch läuft. Die Software Dokustream von Icom sorgt nicht nur für einen perfekten Printfile, sondern auch für fehlerfreies Outputmanagement bis zur Vollständigkeits- und Qualitäts-Schlusskontrolle; was fehlt oder nicht durch die Qualitätsprüfung kommt, wird nachgedruckt: Closed Loop. Derzeit wird zusätzlich GMC Inspire eingeführt; damit sollen dann auch XML-Files verarbeitet werden.

 

Druck- und Postverarbeitungs-Flexibilität als aktuelles Projekt

In den letzten Jahren sind außerdem zahlreiche Schwarzweiß- und Vollfarb-Blattdrucker für kleinere Jobs hinzugekommen; so kann die Reha auch kleinere Jobs flexibel verarbeiten. Gerade wird mit einer Probeinstallation der Firma Holzer auch an der Flexibilität bei der Bedruckung der Hüllen für die Ausgangspost gearbeitet: Ein Vollfarb-Inkjetdrucker Astrojet M1 in Memjet-Technik kann bis zu 6000 Hüllen und Versandtaschen sogar mit fotorealistischen Motiven bedrucken. Vogt: „Wir haben die ersten Probekuverts für den hauseigenen Marketingeinsatz erstellt; jetzt sind wir gespannt darauf, wie die Kunden auf diese neue Möglichkeit anspringen.“ Mehr Flexibilität wünschen sich die Reha-Verantwortlichen auch bei der Kuvertierung. Die beiden bestehenden Müller-Maschinen sind auf die Postverarbeitung von DIN-lang-Sendungen ausgelegt. Es gibt aber immer mehr Hüllen- und Versandtaschenformate, insbesondere für internationale aktive Kunden, die größer sind bzw. in Länge oder Breite den Standardmaßen nicht entsprechen. Deshalb wird jetzt gerade gemeinsam mit den Holzer-Fachleuten über die Anschaffung einer dritten Maschine von Müller Apparatebau verhandelt, die variable Formate bis zum C4-Großbrief verarbeiten kann.

 

Handling und Fulfillment: auf dem Weg zu neuen Erfolgen

Es liegt in der Natur aller Betriebe und Werkstätten für behinderte Menschen, dass hier die Handarbeit noch eine besondere Rolle spielen kann. Schon heute werden in den großzügigen Reha-Räumen manuelle Konfektionierungsarbeiten im großen Stil und – wie der Redakteur wieder feststellen konnte – ausgesprochen gut gelaunt erledigt: Komplexe Sendungen werden von Hand kuvertiert, Fachzeitschriften mit besonderen Beilagen und Supplements versehen und in Folienbeutel verpackt; ein ganz besonderer Job ist die „Bier-Kuvertierung“: Spezielle Biersorten mit besonderer Aufmachung aus der örtlichen Brauerei werden per Handbetrieb mit Kartonbanderolen und Klebepistolen zu Sixpacks verarbeitet. Diese Kompetenz im Handling ganz spezieller Aufgaben war und ist für die Reha besonders hilfreich, wenn es darum geht, im Fulfillment-Geschäft, also dem Kommissionieren und Verpacken von Warensendungen, tätig zu werden. Fast 100 Mitarbeiter sind heute schon im LogistikCenter aktiv, um ihren Anteil am Paket- und Päckchenboom abzuarbeiten. Fast 900 Menschen – behinderte und nichtbehinderte – sind insgesamt bei der Reha an der Saar beschäftigt. Mehr als zwei Drittel davon in den Ressorts Post, Mailing und Logistik. Das zeigt, wie erfolgreich die gemischte Truppe es in den letzten Jahren geschafft hat, sich an die neuen Zeiten anzupassen und Top-Leistungen da zu bringen, wo die Dienstleister-Chancen liegen: beim Transaktionsdokument sowie bei Paketen und Päckchen. Geschäftsführer Klaus Vogt: „Meines Wissens sind wir die größte Werkstatt in diesem Bereich. Wir haben es aber über alle Entwicklungen hinweg geschafft, hier der Marktführer beim Thema Output, Post und Sendung zu bleiben. Darauf sind wir natürlich auch ein bisschen stolz.“

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